Unsere deutschsprachige Internetmarketer-Szene kommt nun doch so langsam richtig in Fahrt. Wenn wir uns vor Augen halten, was letztes, und auch schon dieses Jahr, (als angeblich) neue und vor allem individuelle Produkte in den Verkauf gegangen sind – das ist schon enorm.
Aber schreit der anscheinend unerschöpfliche deutsche Markt nicht auch nach neuen Produkten – und kann anscheinend die gesamte Nachfrage doch nur teilweise gestillt werden? Denn gäbe es sonst nicht so viele Launches?
Diese neuen Produkte werden nun immer mehr mit aufwendigen Aktionen und mit noch viel mehr Show eingeführt. Dabei werden ganze Newsletterlisten von Freund (undursprünglich auchmal Feind) in wahrsten Sinne „bombardiert“, um den Effekt zu suggerieren, dass sich „hier“ etwas Gewaltiges tut.
Doch was ist denn das Gewaltige dabei?
Ist die Art und Weise, wie teilweise diese Massenlaunches geführt werden, nicht wirklich fragwürdig, warum wird sie denn nicht tiefer hinterfragt?
Generell habe ich nicht das Geringste gegen Prelaunches, Launches oder Relaunches, denn sie können großartige Multiplikatoren sein, sie können eine ungeheure Wirkung bei Produkteinführungen haben.
Doch was mir auffällt ist, daß in der Marketer-Branche sich mehr und mehr abzeichnet, das praktisch nur noch gelauncht wird.
Warum eigentlich? Denn für mich ergibt sich hieraus eine nahezu sinnlose Arbeitsweise, denn dieses „bei allen Launches mitmachen“ zerstört doch nur den mühsam aufgebauten (wenn überhaupt) Ruf und das Image des Mitmachenden, und im Endeffekt verbrenntes doch die mühsam aufgebauten Kunden und bisherige Interessenten.
Zeigt dieses, auf fremde Produkte „Aufspringen“ in der unsäglichen Verbindung mit diesen penetranten Massenmailings nicht, dass diese „Mitreiter“eigentlich nur wieder einen finanziellen Hype mitnehmen wollen…
War es nicht ursprünglich der Gedanke eines jeden seriösen IntenetMarketers, sich in seinem Bereich als der Experte zu einem klar definierten Themenbereich zu etablieren?
Und jetzt: beim nächsten Produkt ist man dann der Experte zu der nächsten Thematik… und am Ende des Jahres ist man dann der Profi in über 124 Nischen… Wer glaubt das denn noch? Das kann doch so längerfristig nicht funktionieren.
Denn: Wenn dieses kurzfristige Launchprinzip nicht mehr wirkt und dumm und sinnlos „verheizt“ ist, dann haben diese Anbieter praktisch nichts außer verbrannter Produkte und eine wirklich „ausgelutschte“ Leadliste, die kaum noch konvertieren dürfte.
Halten wir uns doch einmal die vergangenenProduktlaunches vor Augen, was stellt sich dabei heraus? Wir können diese Produkteinführungen doch generell in eine Soft- und Hart- Variante kategorisieren:
So beschreibt ein Softlaunch für mich eine Produkteinführung, bei der nicht gleich ein ganzes Heer an Affiliates an die Verkäuferfrontgeschickt wird, um es mal martialisch zu sagen, bei der zur eigentlichen Vorbereitung des großen Angriffs auf die Kunden, bereits im Vorfeld mit großem Kanonenfeuer der spätere Angriff ankündigt wird. Diese Kollegen abreiten mit leisen Tönen…
Die Hart-Launches sind genau das Gegenheil: Hier werden alle potentiellen Kunden über eine große Masse an Affiliates zum gleichen Zeitpunkt mit einer oder noch schlimmer mehrerenidentischen E-Mails„bombardiert“, um den Verkauf vorzubereiten.
Und so läuft es dann ab:
Wer sich auf den Listen der “Top Twenty” eingetragen hat, wird mit unzähligen Mails zum nächsten Launch versorgt. Und da das Konzept dieser Launcheses vorsieht, im Rahmen von 4-6 Mails einen Spannungsbogen zu erzeugen, erhält man da schon mal 30, oder 40 Mails oder auch noch mehr.
Aus der Sicht des Lesers macht es nicht unbedingt Spaß, wenn man von 10 Marketern die mehr oder weniger selben Mails bekommt, denn auf Dauer bekommt der Leser doch das Gefühl „Mensch, die puschen sich ja doch nur gegenseitig…“
Und da bin ich dann nicht nur das erste Mal persönlich genervt, dass alle Mails gleich aussehen, da all die cleveren Initiatoren die bereits vorgefertigten Mailvorlagen verwenden. Und was mir weiter auffällt: mittlerweile versuchen viele Affiliates durch einen speziellen Bonus in doppelter, dreifacher …zehnfacher usw. diesen gewinnbringenden Klick von Kunden auf seinen Link zu holen…
Vergessen diese Marketer ihre eigene Kreativität und warum versuchen sie nicht, mehr und vor allem besser auf die eigene Liste einzugehen?Denn ich finde die Anzahl der Mails meistens zu übertrieben:Denn ich denke, 3 bis maximal 4 individuelle (!) Mails würden völlig ausreichen, um einen potentiellen Kunden zu überzeugen – alles was darüber geht nervt!
Denn entweder unser NewsletterLeser hat Interesse oder er hat es eben nicht. Und wenn nicht, dann wird er auch nicht nach der 10. Mail kaufen! Und ich sehe durch diese Launches doch auch, wer da alles mitverdienen möchte von den Leuten, die eigentlich für ganz andere Produkte bekannt sind.
Und auf einmal soll man nicht mehr ihres, sondern das aktuelle Prelaunch-Produkteines „Kollegen“ kaufen? Wieweit ist es denn da noch mit der Glaubwürdigkeit bestellt? Der “Wermutstropfen”, dass der eine oder andere – vielleicht auch treue Leser sich “entnervt” austrägt, wird so einfach hingenommen.
Warten wir es doch einfach mal ab, wie diese Marketer ihr ursprünglich mühsam aufgebautes Niveau durch dieses aus meiner Sicht dummen, aus blindem „Geldverdienen-Aktionismus“ begründeten Kunden-zum-Kaufen-nötigen halten können.
Artikelbild: © MaFiFo – Fotolia.com
5 Comments
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Marcel
Hallo, ein interessanter Punkt über den ich mal „laut“ nachdenken werde 😉
Dr. Hans-Jürgen Karg
Hallo Herr Stockmann,
besten Dank für Ihr freundliches Feedback,
ja die Launches sind manchmal sicher nervig, doch was für mich derzeit noch nerviger ist: gerade „Teilnehmer an diesen Launches“ mit nur kleinen, im Verhältnis zu den Big-Five unbedeutenden Listen sind bei der Verprovisionierung ihrer Leistung aufgrund eines „individuellen Gebahrens“ wie bei ShareIT meist außen vor – und das anscheinend gezielt…
Dass Clickbank für den Verkäufer auch nicht gerade das „Gelbe vom Ei“ ist, darf hier sicher nicht unberücksichtigt bleiben.
Darüber stelle ich gerade eine Dokumentation zusammen, besuchen Sie mich doch wieder, ich freue mich darauf meint DR HJK
Rudolf
Hallo Herr Dr. Karg,
Ihr Beitrag „Neue Produkte – Produktlaunches“ bringt es auf den Punkt.
Diese Vorgehensweise geht zu Lasten der Glaubwürdigkeit und der kritische Leser erkennt sehr wohl, dass sich diverse Internetmarketer lediglich gegenseitig, mehr oder wenig geschickt, die „Bälle zuspielen“.
Übrigens Ihre Website ist gut gelungen und sehr informativ.
Viele Grüße