Der Deutschlandstart von Clickbank hatte im September 2010 die gesamte Internet-Marketer-Branche in Aufruhr gebracht. Viele Anbieter im Internetmarketing haben umgestellt und ihre Produkte bei Clickbank prüfen und einstellen lassen.
Ist Clickbank doch das weltweit größte Affiliate-Netzwerk mit über 100.000 aktiven Affiliate Partnern und kann auf eine – für das Internetmarketing – doch sehr lange Firmengeschichte zurückblicken: Bereits 1998 wurde Clickbank gegründet.
In den ersten Wochen nach der Einführung in Deutschland war die Euphorie hinsichtlich Clickbank und deren für den deutschen Markt neuen Methoden der Prüfung und Abrechnung noch ungebrochen. Waren die Blogs voll mit Infos, nahezu die gesamte Affiliate-Branche gab sich hell auf begeistert und schrieben Lobeshymnen auf Clickbank…
Doch nicht jeder schien den von ihm erhofften Erfolg erhalten zu haben.
Jetzt nach einem halben Jahr hat sich die ursprüngliche Euphorie zu Clickbank bei den meisten Usern gelegt zu haben. Immer mehr Missmut macht sich breit. Denn die ursprünglich begeisterten Anhänger der neuen Plattform hatten ausgiebig Zeit für Tests und konnten mehr hinter die Kulissen des Erfolgs sehen. Sie konnten die Leistungsfähigkeit dieses Systems beurteilen. Viele scheinen schnell erkannt zu haben, dass hier nicht alles Gold ist, was auf den ersten Eindruck auch noch so glänzen mag:
Liest man doch in diversen Foren oder Blogs zum Thema Clickbank vermehrt negative Beiträge. Euphorie macht einem (gesunden) Misstrauen Platz. Durch die Erfahrung mit der Realität aufgewacht, beschäftigen sich Anfänger wie Profis nun auch mit dem Kleingedruckten und stellen ernüchtert fest: Man sollte lesen können…
Denn so manch Affiliates sind von den (schon immer ausgewiesenen) Gebühren überrascht und sprechen vom organisierten Geld-Sterben, dass vorhandene Provisionen einfach Schritt für Schritt dahin schmelzen, wenn man sich diese nicht sofort auszahlen lässt oder noch brutaler von organisierter Geld-Vernichtung, es hagelt Kritik am scheinbaren Gebühren-Wucher bei Clickbank.
Halten wir uns doch mal vor Augen:
Was bietet Clickbank insbesondere für den unerfahrenen Anfänger?
Für Affiliates ist zunächst die Registrierung kostenlos, so dass ein Anfänger zunächst auch keine Angst haben muss, mit Geld in Vorlage treten zu müssen. Interessant und recht verlockend sind die teilweise hohen Provisionen, die die Vendoren über Clickbank auszahlen können, wobei Clickbank idealerweise die gesamte Administration und die gesamte Abwicklung von Produktbestellseite, über die finanzielle Abwicklung, bis hin zur Abrechnung und Auszahlung der verdienten Provisionen übernimmt.
Für Endkunden betreibt Clickbank ein sehr kundenfreundliches Marketing: Bei Nichtgefallen kann der Kunde umgehend sein Geld zurück erhalten, es gibt eine generelle 60 Rückgabefrist und so geht der Kunde kein Risiko ein, vielleicht einem Betrüger aufzusitzen.
Dazu scheint Clickbank eine intensive, manche sprechen auch von einer aggressiven, Betrugsanalyse vorzunehmen. Es werden alle Daten übermittelt und die mit Clickbank in Verbindung stehenden IP-Adressen gesammelt. Clickbank hat so neben den bekannten Marketinganalysen auch und insbesondere die Möglichkeit, auf kurzem Weg und unverzüglich bei Betrugsversuchen reagierenzu können.
Dazu werden alle einzustellenden Produkte vor der Freigabe von Clickbank einem strukturierten (aus dem Amerikanischen kommenden) Test untersucht, bevor sie freigeschaltet und auf dem Marktplatz eingestellt werden dürfen. Durch die Anwendung auf Amerikanischen Recht soll u.a. durch die Einfügung von „legal Disclaimers“ die Clickbank-Haftung minimiert, die Kosten für eventuelle Rückabwicklungen gesenkt und gleichzeitig die Zufriedenheit der Kunden erhöht werden.
Schnell wurden Rufe laut, es handele sich bei Clickbank selbst um einen großangelegten Betrug.
Ist dem wirklich so, oder haben diejenigen, die das in den Raum stellen, einfach nicht richtig lesen können und oberflächlich recherchiert? Sind diese Kritiker nur unbedarft auf die vielen Werbe-Emails hereingefallen, in denen Kontoauszüge vorgezeigt und grenzenloser Reichtum versprochen wird?
Wenn man die AGBs richtig durchliest, fängt das “Geldsterben” an, wenn man längere Zeit inaktiv ist, nach Clickbank-Definition also nach 90 Tagen. Davor kann man sich zwar auch kleine Beträge ab 10 Dollar auszahlen lassen, das lohnt sich aber nicht wegen einer Gebühr von 2,50 Dollar pro Auszahlung.
Es gibt sicherlich keinen Zweifel daran, mit Clickbank kann im Internet viel Geld online verdient werden. Dazu muss man sich aber an die Spielregeln halten, die dieser Gigant im Affiliate-Marketing vorgibt.
Doch rechnet sich das auch für die Vendoren?
Ein Thema was natürlich jeden interessiert ist, wie viel im Endeffekt bei einem solchen System, welches für die Abwicklung ja logischerweise Gebühren erhebt, für die jeweiligen Parteien übrig bleibt. Eins steht fest, da für die Affiliates ja im Prinzip keine Gebühren anfallen, schlagen diese bei Clickbank für den Merchant, also den Anbieter, praktisch erst Recht kräftig zu Buche!
So verlangte Clickbank anfangs stolze 7,5% + 1USD an Gebühren sowie nochmals 8,5% für die Umwandlung von US-Dollar in Euro. Dadurch entstanden einem deutschen Hersteller fette 16% + 1 USD an Gebühren.
Neu ist nun, dass der Clickbank Nutzer 9,7% Kosten hat, im schlimmsten Fall sind es angeblich 10,5%, denn die Umrechnungsmarge für die Euro / Dollar liegt seit 15.01.11 nur noch bei 0,5% (vorher waren es 4,5%) und ist in den obigen 9,7% bereits enthalten.
Doch dazu kommt ja noch die die Provision an den Affiliate selbst.
Und nicht vergessen werden darf die Tatsache, dass Clickbank als Sicherheitseinbehalt nochmal 10% bis zu einem Verkaufspreis von 100 US-Dollar einbehält – und das für immerhin 84 Tage.
Auch die restlichen Rahmenbedingungen sind der Tat doch befremdlich: Bevor ein Auszahlungsstatus als Verkäufer, also als Vendor erreicht werden kann, müssen
- Verkäufe über mindestens 5 verschiedene Kreditkartennummern getätigt, und
- diese Verkäufe auch noch über zwei unterschiedliche Zahlungsmethoden abgewickelt worden sein (Visa/MasterCard/PayPal/Lastschrift). Dabei zählen Verkäufe über PayPal nicht bei der benötigten Anzahl der Kreditkarten-Zahlungen.
- 100 $ Mindestprovision verdient sein.
Hat man das alles geschafft, und man bewirbt erfolgreich, erhält man alle 2 Wochen ein Wells Fargo Bank Scheck, den man gegen 9 € Gebühr bei seiner Bank dann einlösen kann…
Diese stringente Regelung soll angeblich den Missbrauch der Clickbank-Plattform verhindern. Nach Meinung vieler eher ein Grund, das Geld solange wie möglich in der Fima zu halten.
Sowendet sich Euphorie in die Realität…
Meint Dr. HJ Karg
Artikelbild: © Jean B. – Fotolia.com
5 Comments
Dr. Hans-Jürgen Karg
Hallo Cornelia,
Besten Dank für den Beitrag!
Die meisten Provider sperren (meist aus schlechter Erfahrung) sog. freie Mailadressen, denn hier wurde mit den einfachen, nicht nachprüfbaren Anmeldeformalitäten schlichtweg Unfug getrieben. Auch wenn der unbedarfte AffiliateNutzer bei ShareIt sicher nicht den „goldenen Euro“ machen wird, kann das eine Alternative sein…
… und auch als Privatverbraucher sollte ich mir doch überlegen, irgendwann mal eine eigene Domain zu hosten und da dann eine „positiv“ zu sehende E-Mail-Adresse aufzubauen, dann klappt es sicher auch mit den Downloads…
… meint Dr. Hans-Jürgen Karg
Cornelia
Hallo,
das sind aus meiner persönlichen (eventuell nicht ganz zutreffenden) Sicht fürchterliche Praktiken. Aus diesem Grunde habe ich mich etwas näher mit Share it befasst. Ob’s da wirklich besser ist, vermag ich (noch) nicht zu sagen. Aufgefallen ist mir aber, dass Kunden (eventuell nur solche mit Sitz außerhalb Deutschlands?) mit einer freien E-Mail wie Yahoo und gmail nichts kaufen können. Wenn sich das so auf Dauer bestätigt, kann man mit denen auch nicht arbeiten. Die wenigsten Privatverbraucher haben eine kostenpflichtige E-Mail, oder?!
Wer weiß mehr?
Viele Grüße
Cornelia
Jens
Also ich finde Clickbank ist sehr seriöser und gerechter Zahlungsanbieter. Ich verdiene mittlerweile regelmäßig mein Geld und kriege es auch alle zwei Wochen ausgezahlt. Für einen Anfänger ist es definitiv zu empfehlen!
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