Erinnern Sie sich an die Anfänge? Content-Erstellung wurde anfangs hauptsächlich zur SEO-Optimierung benutzt, wie ich in meinem Post vom 28. April 2011 „Einzigartigen Content erstellen, aber wie?“ schon angemerkt habe.
Im derzeitigen (meist statischen) Content Marketing sind Infografiken, Videos und Whitepaper toll etabliert, kundenfreundliche Blogcasts werden sich hier einreihen müssen, wenn Sie als Unternehmer den Anschluss an Ihre User nicht verlieren wollen.
Doch wozu dieser Hype um Content-Strategien?
Content soll nicht nur SEO-technisch eine Conversions-Optimierung herbeiführen: Conversion bedeutet den Versuch einer Umwandlung Ihrer Webseitenbesucher in Kunden oder zumindest Interessenten – und das ist für den wirtschaftlichen Erfolg einer Website oder eines Webshops doch ausschlaggebend: Besucher müssen die von Ihnen gewollte Aktion durchführen! Basta – und dazu kann doch jedes legale Mittel Recht sein: Das kann die Anmeldung zum Newsletter, der Kauf eines Produktes, die Buchung Ihrer Dienstleistung, die Generierung eines Leads oder eine andere für die Zielsetzung ihrer Website gewünschte Handlung sein.
Conversion-Optimierug durch tollen Content? Dazu können Sie (nebenbei) auch Blogcasts, Podcasts und Hörbücher benutzen: Sie fesseln die User mit einer echten, menschliche Stimme, die natürlich und emotional klingt oder besser: klingen sollte und einer einfach zu verstehenden Geschichte…
Also erzählen Sie kein Fakten-Stakkato (wie ein Mitarbeiter so treffend meinte), umspinnen Sie vielmehr Ihre Infos mit einer Story rund um das Produkt!
Alles ganz so neu?
Ist dieses Storytelling wirklich ein so neues, modernes Marketinginstrument? Sorry, leider nein, denn schon die alten Griechen benutzten dieses Rezept und verkleideten ihre Infos, Geschichten oder Belehrungen in interessante Geschichten für das Volk. Und das auf einem Niveau, das das Volk auch verstanden hat…
Und warum ist Storrytelling so effektiv?
Die Haupt-Rolle spielt dabei unser Gehirn!
Der Psychologe Daniel Kahneman hat unser Gehirn in zwei Systeme unterteilt:
- System 1 ist für schnelle Eindrücke zuständig, spontane Gefühle, wir schätzen intuitiv Situationen ein. Es hilft uns zu überleben.
- System 2 geht weiter: Es ordnet ein, hier finden längerfristige Problemlösungen statt. „Es“ denkt weiter.
Nun ticken wir aber so, dass System 1 dominiert, weil es ganz einfach schneller ist.
Das heißt, wir beurteilen eine überraschende Situation mit System 1 (rasch, intuitiv, „aus dem Bauch heraus“) und unser System 2 erklärt dann mitunter dieses Urteil „vernunftbetont“ – manchmal selbst dann, wenn wir das Urteil Nummer 1 nach reiflicher Überlegung eigentlich revidieren müssten …
Eine gute Story spricht in erster Linie System 1 an. Es liebt das Eingängige, gut Dargebotene, aber auch sinnvoll Geordnete. Eine gute Story berührt uns emotional, ist aber auch rational verknüpft: Emotion und Kausalität gehören zusammen. (nach Carsten Rossi in: Storytelling, Verlag Hanser).
Warum ist es heute für Unternehmen aus meiner Sicht unumgänglich, interessante Geschichten nach dem Motto zu erzählen: „Echte Menschen mit hoher Authentizität erzählen echte Geschichten…“
Nur am Rande hier das Stichwort: Influenzer!
Wenn reale Menschen eine real nachvollziehbare Geschichte erzählen, erhöht dies die Glaubwürdigkeit, Identifikation und Anteilnahme.
Welcher Story würden Sie mehr Glauben schenken?
Der Story, die uns märchenhaft aus dem Alltag „entführt“ oder der, die uns zeigt, wie aus unserem tristen Arbeits- und Familienalltag etwas Besonderes wird? Doch sicher der, in die wir uns realistisch hineinversetzen können, dadurch, dass wir näher hinsehen und erkennen können, was daran ganz wunderbar läuft.
Unser Leben ist genauso wenig perfekt wie wir selbst, und genau diese Darstellung im Storytelling besticht uns durch seine Authentizität:
Wir kennen diesen Schauplatz, wir kennen das Drumherum und suchen hier täglich nach Problemlösungen und Ideen, wie wir überleben, wie wir wachsen und lernen können. Mehrwert und nicht gähnende Langeweile (wie das Supermodel am Infinitypool mit einer Kugel weisser Schokolade in der Hand) bringen uns doch jene Stories, die wir als realistischer sehen und auf eine subtile Weise in unser Leben passen, die uns weiterbringen, mit denen wir uns identifizieren können.
So geht es sowohl Ihnen als auch Ihren Kundinnen und Kunden! Oder?.
Storytelling ist seit Jahrtausenden die Möglichkeit, einen echten, fundierten Glauben an „etwas“ aufzubauen…
Denken Sie daran:
“Käufer suchen hochwertigen, ansprechenden und vor allem nachvollziehbaren, relevanten Content, um Entscheidungen zu treffen – und intelligente Unternehmen bieten ihnen genau diese Inhalte.”
meint Ihr