Künstliche Intelligenz ist längst fixer Bestandteil der IT-Branche.
Doch egal ob „smarte“ Assistenten oder komplexe Bilderkennung: Die Systeme sind oft sehr sehr teuer : Daher greifen viele Start-ups auf herkömmliche Arbeitskräfte zurück – und gaukeln ihren Kunden künstliche Intelligenz (KI) nur vor…
Bitte vergessen Sie nicht: So oder so spielt der Mensch bei der vermeintlichen „künstlichen Intelligenz“ immer noch eine zentrale Rolle.
Sie wissen: Komplexe Computersysteme, die selbstständig in der Lage sind, etwa Gegenstände auf Bildern zu erkennen und Videos nach dem Geschmack der User vorzuschlagen, müssen normalerweise erst mit Daten befüllt und ausgiebig trainiert werden – ein Vorgang, bei dem Menschen unverzichtbar sind.
Und das ist teuer, aufwendig und wird meistens erst bei besonders hohen Nutzerzahlen profitabel – mit ein Grund, warum Internetriesen wie Google auf dem Gebiet den Ton angeben.
Doch künstliche Intelligenz ist längst Teil der Marketingmaschine, mit der Produkte im IT – Bereich beworben werden…
So werden u.a. auch Start-ups gezwungen, beim Hype um die künstliche Intelligenz mitzumischen, selbst wenn das vielleicht nicht in das Budget des Unternehmens passt.
Und wie entkommt man diesem Dilemma: Meist ganz klassisch: Viel Unternehmen lassen hier statt Maschinen gerade Menschen die Aufgaben der künstlichen Intelligenz übernehmen.
„Einen Menschen die Arbeit der künstlichen Intelligenz erledigen zu lassen, erlaubt Firmen, eine Menge technischer und unternehmerische Hürden zu überspringen. Es ermöglicht ihnen, etwas auf die Beine zu stellen und den schwierigen Teil fürs Erste zu überspringen“, sagt Guru Gregory Koberger.
Da fällt mir spontan das alte, vielleicht abgedroschene Beispiel „Schachtürke“ ein:
Sie erinnern sich?
Der „Schachtürke“ ( „Mechanical Turk“) war ein angeblicher Schachroboter, der im 18. Jahrhundert von einem österreichisch-ungarischen Mechaniker gebaut wurde. Das Publikum sollte glauben, dass das Gerät selbstständig Schach spielen kann – aber tatsächlich versteckte sich darin aber ein menschlicher Schachspieler.
In der heutigen Realität schaut das etwas anders aus:
So bewarb etwa das US-Unternehmen Expensify mit seiner automatisierten Verwaltung von Rechnungen: Details wie Kosten, Daten und Verkäufer sollen von einem abfotografierten Rechnungszettel erkannt werden… War nicht, u.a. bei diesen Firmen wurde auf menschliche Hilfe zurückgriffen, obwohl sie ihre Dienste als „smarte“ künstliche Intelligenz bewarben.
Dateneingaben fernab des Mindestlohns!
Mechanical Turk, kurz MTurk, ein Dienst des Versandhändlers Amazon, beschreibt sich selbst als „Marktplatz für Arbeit, die menschliche Intelligenz erfordert“. In der Praxis bedeutet das, dass kleine Aufgaben, etwa das Abarbeiten von Listen oder eben das Eingeben von Rechnungsdaten, von Menschen erledigt wird – und das zu einem absoluten Mindestlohn. Eine US-Studie ergab, dass Arbeitskräfte im Mittel zwei US-Dollar (rund 1,70 Euro) pro Stunde durch die Aufgaben des Amazon-Dienstes verdienen.
Auch Facebook, das ja kräftig in künstliche Intelligenz investiert, ließ für seinen digitalen Assistenten „M“, der dieses Jahr eingestellt wurde, Menschen aushelfen: Der „Guardian“ nennt als Beispiel auch zwei Anbieter von Onlinekalendern, hinter deren „Chat-Bots“ Arbeiter in Zwölfstundenschichten die Aufgaben der Nutzerinnen und Nutzer erledigte.
Neben den zweifelhaften Arbeitsbedingungen ist diese Vorgehensweise vor allem auch für den Datenschutz bedenklich. Was vielen Usern im Voraus nicht bewusst gewesen sein dürfte: Die Verarbeitung von E-Mails geschieht offenbar nicht komplett automatisiert.
Der Umgang mit Künstlicher Intelligenz beinhaltet auch eine ethische Frage!
Forscher zeigten in einem Feld-Versuch, dass Menschen dann eher bereit sind, über Symptome und Probleme zu reden, wenn sie glaubten, mit einer künstlichen Intelligenz zu kommunizieren! Doch wo sind hier die Grenzen? Diese Vorgehensweise der Pseudo-Künstlichen Intelligenz ist so auch im Gesundheitswesen ein Thema:
Daraus ergibt sich auch ein ethisches Problem: Menschen senden vertrauliche Daten „irrtümlich“ an die „künstliche Intelligenz“ und werden damit bewusst irregeführt, so die Kritik.
Wer in der Technologiebranche vorne dabei sein will, kommt am Thema KI nicht vorbei – ein Trend, der sich auch in Zukunft fortzusetzen scheint.
Solange Unternehmen nur mit einer begrenzten Anzahl an Daten umgehen, bleibt als wirtschaftliche Variante oft nur der Rückgriff auf günstige Arbeitskräfte. „Es ist im Prinzip ein Prototyp der künstlichen Intelligenz – mit Menschen“, so Koberger.
Beachten Sie: Dass am anderen Ende der Leitung in manchen Fällen ein Mensch und keine Maschine sitzt, wird sich so bald nicht ändern – das sollten auch Sie als Nutzer von vermeintlich „smarten“ Diensten bedenken…
Meint Ihr
Künstliche Intelligenz ist längst fixer Bestandteil der IT-Branche.
Doch egal ob „smarte“ Assistenten oder komplexe Bilderkennung: Die Systeme sind oft sehr sehr teuer : Daher greifen viele Start-ups auf herkömmliche Arbeitskräfte zurück – und gaukeln ihren Kunden künstliche Intelligenz (KI) nur vor…
Bitte vergessen Sie nicht: So oder so spielt der Mensch bei der vermeintlichen „künstlichen Intelligenz“ immer noch eine zentrale Rolle.
Sie wissen: Komplexe Computersysteme, die selbstständig in der Lage sind, etwa Gegenstände auf Bildern zu erkennen und Videos nach dem Geschmack der User vorzuschlagen, müssen normalerweise erst mit Daten befüllt und ausgiebig trainiert werden – ein Vorgang, bei dem Menschen unverzichtbar sind.
Und das ist teuer, aufwendig und wird meistens erst bei besonders hohen Nutzerzahlen profitabel – mit ein Grund, warum Internetriesen wie Google auf dem Gebiet den Ton angeben.
Doch künstliche Intelligenz ist längst Teil der Marketingmaschine, mit der Produkte im IT – Bereich beworben werden…
So werden u.a. auch Start-ups gezwungen, beim Hype um die künstliche Intelligenz mitzumischen, selbst wenn das vielleicht nicht in das Budget des Unternehmens passt.
Und wie entkommt man diesem Dilemma: Meist ganz klassisch: Viel Unternehmen lassen hier statt Maschinen gerade Menschen die Aufgaben der künstlichen Intelligenz übernehmen.
„Einen Menschen die Arbeit der künstlichen Intelligenz erledigen zu lassen, erlaubt Firmen, eine Menge technischer und unternehmerische Hürden zu überspringen. Es ermöglicht ihnen, etwas auf die Beine zu stellen und den schwierigen Teil fürs Erste zu überspringen“, sagt Guru Gregory Koberger.
Da fällt mir spontan das alte, vielleicht abgedroschene Beispiel „Schachtürke“ ein:
Sie erinnern sich?
Der „Schachtürke“ ( „Mechanical Turk“) war ein angeblicher Schachroboter, der im 18. Jahrhundert von einem österreichisch-ungarischen Mechaniker gebaut wurde. Das Publikum sollte glauben, dass das Gerät selbstständig Schach spielen kann – aber tatsächlich versteckte sich darin aber ein menschlicher Schachspieler.
In der heutigen Realität schaut das etwas anders aus:
So bewarb etwa das US-Unternehmen Expensify mit seiner automatisierten Verwaltung von Rechnungen: Details wie Kosten, Daten und Verkäufer sollen von einem abfotografierten Rechnungszettel erkannt werden… War nicht, u.a. bei diesen Firmen wurde auf menschliche Hilfe zurückgriffen, obwohl sie ihre Dienste als „smarte“ künstliche Intelligenz bewarben.
Dateneingaben fernab des Mindestlohns!
Mechanical Turk, kurz MTurk, ein Dienst des Versandhändlers Amazon, beschreibt sich selbst als „Marktplatz für Arbeit, die menschliche Intelligenz erfordert“. In der Praxis bedeutet das, dass kleine Aufgaben, etwa das Abarbeiten von Listen oder eben das Eingeben von Rechnungsdaten, von Menschen erledigt wird – und das zu einem absoluten Mindestlohn. Eine US-Studie ergab, dass Arbeitskräfte im Mittel zwei US-Dollar (rund 1,70 Euro) pro Stunde durch die Aufgaben des Amazon-Dienstes verdienen.
Auch Facebook, das ja kräftig in künstliche Intelligenz investiert, ließ für seinen digitalen Assistenten „M“, der dieses Jahr eingestellt wurde, Menschen aushelfen: Der „Guardian“ nennt als Beispiel auch zwei Anbieter von Onlinekalendern, hinter deren „Chat-Bots“ Arbeiter in Zwölfstundenschichten die Aufgaben der Nutzerinnen und Nutzer erledigte.
Neben den zweifelhaften Arbeitsbedingungen ist diese Vorgehensweise vor allem auch für den Datenschutz bedenklich. Was vielen Usern im Voraus nicht bewusst gewesen sein dürfte: Die Verarbeitung von E-Mails geschieht offenbar nicht komplett automatisiert.
Der Umgang mit Künstlicher Intelligenz beinhaltet auch eine ethische Frage!
Forscher zeigten in einem Feld-Versuch, dass Menschen dann eher bereit sind, über Symptome und Probleme zu reden, wenn sie glaubten, mit einer künstlichen Intelligenz zu kommunizieren! Doch wo sind hier die Grenzen? Diese Vorgehensweise der Pseudo-Künstlichen Intelligenz ist so auch im Gesundheitswesen ein Thema:
Daraus ergibt sich auch ein ethisches Problem: Menschen senden vertrauliche Daten „irrtümlich“ an die „künstliche Intelligenz“ und werden damit bewusst irregeführt, so die Kritik.
Wer in der Technologiebranche vorne dabei sein will, kommt am Thema KI nicht vorbei – ein Trend, der sich auch in Zukunft fortzusetzen scheint.
Solange Unternehmen nur mit einer begrenzten Anzahl an Daten umgehen, bleibt als wirtschaftliche Variante oft nur der Rückgriff auf günstige Arbeitskräfte. „Es ist im Prinzip ein Prototyp der künstlichen Intelligenz – mit Menschen“, so Koberger.
Beachten Sie: Dass am anderen Ende der Leitung in manchen Fällen ein Mensch und keine Maschine sitzt, wird sich so bald nicht ändern – das sollten auch Sie als Nutzer von vermeintlich „smarten“ Diensten bedenken…
Meint Ihr