Viele Internetakteure suchen oft verzweifelt nach irgendwelchen Möglichkeiten oder den todsicheren Systemen, mit denen Sie angeblich viele, viele Besucher für Ihre Webseiten erhalten. Dabei sollten sie doch wissen: Je höher der Anteil von Besuchern aus bezahltem Web-Marketing, desto niedriger die durchschnittliche Konversionsrate. Dennoch gehen sie von der irrigen Annahme aus, doppelt so viele Besucher bedeutet auch doppelt so viel Gewinn. Es müssen zunächst einmal „interessierte“ Leser sein…
Und mit dieser gedanklichen Vorgehensweise stehen sich diese Möchtegerns selbst im Weg: Denn ihr Problem ist: Sie haben von vorneherein die Euro-Scheine oder Dollar-Noten-Bündel vor ihren Augen, die Ihnen Ihre Gurus versprochen haben: Kurze Arbeit, dann ab in die Karibik: Meine Yacht, mein Haus mein Ferrari…
Doch warum denken sie gerade nicht an ihre Besucher, sondern als erstes an ihren Umsatz, an ihren Gewinn? Denn genau dieser ihr fataler Denkansatz hat für ihren Gewinn negative Auswirkungen.
Der aus meiner Sicht einzig richtige und natürliche Weg, um viele „qualifizierte“ Besucher zu erhalten, ist hochwertige Inhalte und kostenfreie Services anzubieten.
Sicher mag das für sich allein gesehen noch nicht genug sein, aber das ist nun mal die Grundlage, das Fundament, ohne das Sie keine hochwertige, gut targetierte Seite aufbauen können. Denn ohne minimale Qualität geht doch gar nichts. Die beiden letzten G*** Updates haben es gezeigt: Es zählt hauptsächlich Content, guter Content…
Sie erstellen doch jede einzelne Seite Ihres Webauftrittes mit der Absicht, die Aufmerksamkeit Ihrer Besucher zu gewinnen, sie zu fesseln und zu begeistern, dass sie Ihre ganze Botschaft, Ihren ganzen Text lesen…
Und wenn Ihr Leser Ihren Text zu Ende gelesen hat, was wollen Sie denn danach erreichen?
Wissen Sie eigentlich, was Sie mit Ihrem (meist) mühsam verfassten Text erreichen wollen, Haben Sie sich fundiert überlegt, was diese von Ihnen meistgewollte Aktion (Most Wanted Response) auch ist?
Wollen Sie „nur“ Ihre Reputation weiter aufbauen, wollen Sie durch den gezielten Einsatz von „longtail-Keywords“ Besucher aus den Suchmaschinen auf Ihre Seite bekommen, oder wollen Sie, dass der Besucher Ihrer Webseite das von Ihnen vorgeschlagene Produkt kauft?
Um jedes dieser unterschiedlichen Ziele erreichen zu können, müssen Sie diese 3 Schritte in dieser Reihenfolge machen:
- Sie müssen die Aufmerksamkeit Ihrer Besucher gewinnen, und zwar sofort, wenn er auf Ihre Webseite kommt: Findet Ihr Besucher in den ersten zwei Sekunden nicht genau das, was ihn wirklich anspricht, Klick – und schon ist er wieder weg… Dumm vertane, einmalige Chance…
- Haben Sie es geschafft, dass Ihr Besucher auf der Seite bleibt, ja dann braucht es guten Content: Dass dieser lesbar und übersichtlich geschrieben und relevantes und vor allem fundiertes Wissen weitergeben muss, dürfte jedem einleuchten. Nur so geben Sie Ihrem Neu-Leser die Möglichkeit, Interesse an Ihnen und vielleicht auch eine gewisse Neugier und letztendlich Vertrauen zu Ihnen aufzubauen.
- Geben Sie Ihrem Leser eine ganz klare Aufforderung zum Handeln, zum Tun!
- Sie müssen sofort die Aufmerksamkeit Ihrer Besucher gewinnen, sonst war´s es…
Überlegen Sie, was sieht Ihr Besucher als erstes auf Ihrer Seite? Hoffentlich eine knallige Überschrift. Und damit meine ich nicht Texte wie: „Herzlich willkommen bei dem Webauftritt von BlaBla“ und dann noch mit animierten Flash-Bilderchen und nerviger Musik?
Nein: Mit der Überschrift müssen Sie Ihrem Leser knallhart und verständlich komprimiert sagen, was auf ihn zukommt, wenn er weiterliest, was er an „interessanten und wichtigen“ Informationen erwarten kann, wenn er nur weiterliest…
Mit der von Ihnen optimal getexteten Überschrift haben Sie das Interesse Ihres Besuchers geweckt, er ist interessiert und vor allem: er ist auf der Seite geblieben, jetzt müssen Sie mit dem Text das genau liefern, was Sie in der Überschrift versprechen und weiter genau das, was sich Ihr Leser von Ihrem Text erwartet… Und da ist nun mal guter, wirklich guter Content wichtig.
Denn nur wenn Sie den Text so lesbar verfassen, dass Ihr Leser sich auch angesprochen fühlt und er für sich interessante Lösungsvorschläge findet, wird er wiederkommen… Gehen Sie dabei schrittweise vor:
Und dazu noch ein Tipp:
Nicht gleich stolz raushauen (endlich geschafft!) und veröffentlichen: Den Text erst einmal ausdrucken und über Nacht liegen lassen, dann nochmal in Ruhe (!) durchsehen, vielleicht dem Partner nicht nur zur Korrektur sondern auch zum Mitdenken (kannst Du was damit anfangen?) geben und dann die unvermeidlichen Änderungen machen…
Sicher können Sie es sich auch leichter machen und schon vorgegebenen PLR-Content umformulieren, aber bleiben Sie bitte juristisch korrekt (Abkupfern!) und vor allem sachlich:
Wenn Sie Texte aus dem Amerikanischen nehmen und übersetzen, so überlegen Sie sich bitte: Was textlich in den Staaten vielleicht sehr gut „gehen“ mag, wird in den meisten Fällen in GoodOldGermany ein Flop werden! Denn wir ticken hier doch immer noch ganz anders:
Oder meinen Sie, dass Sie mit „Hier Klicken, 298 EURO per Paypal zahlen und morgen schon Millionär sein!“ bei uns jemanden zum Kaufen animieren können?
Ihren gut strukturierten Text sollten Sie natürlich auflockern, denn dann können Sie das, was Sie vermitteln wollen, leichter „rüberbringen. Dazu können Sie
- Bilder einfügen
- Audio-Beiträge (Podcasts) anbieten
- Videos einbinden
- Webinare anbieten
Mit dieser Aufforderung zum Handeln müssen Sie nicht bis zum Ende des Textes warten, nein ruhig auch ein/zweimal zwischen rein eine „calltoaction“ Sequenz einfügen… Natürlich dann zum Schluss noch einmal.
Und jetzt stellt sich die Frage, welche Handlung (action) wollen Sie denn eigentlich von Ihrem Leser? Das sollten Sie von Anfang an definieren, bevor Sie überhaupt anfangen, Ihre Gedanken „zu Papier“ zu bringen!
Was ist denn überhaupt Ihr Ziel?
- Wollen Sie, dass Ihr Leser Sie kontaktiert? Vielleicht hat er Fragen und Sie bieten eine Lösung seines Problems via Skype an? Dann fordern Sie ihn klar dazu auf und natürlich stellen Sie einen Link zu Ihrem Kontaktformular bereit…
- Wollen Sie, dass Ihr Leser Ihnen seine E-Mail-Adresse gibt, sich in Ihre Liste einträgt? Dann müssen Sie ihm etwas Hochwertiges anbieten, damit er sich anmeldet. Denn wenn Ihr Leser nach seiner Anmeldung nur ein „nutz- und wertloses“ PDF von 7 zusammengeschusterten Seiten bekommt, wie ich es schon oft bekommen habe, dann war´s das mit Ihrem Versuch, sich ein Renommee aufzubauen…
- Wollen Sie ein Produkt verkaufen? Dann haben Sie sicher erklärt, warum er dieses Produkt kaufen soll, welchen Nutzen er aus diesem Produkt ziehen kann und geben ihm einen (funktionierenden: testen!!!) Link zu Ihrer Verkaufsseite …
Durchdenken Sie ruhig mal Ihren MWR (Most WantedResponse)…
Viel Erfolg beim Umsetzen wünscht Ihnen
2 Comments
Dr. Hans-Jürgen Karg
Hallo Marcello,
schön, dass Sie doch den langen Artikel durchgehalten haben.
Sicher gibt es die beiden Meinungen, was ist besser, ein kurzer Artikel oder ein etwas längerer… Ich tendiere zu den etwas längeren, denn nicht nur SUMA-orientiert lassen sich so manche Gedanken doch ausführlicher darstellen und bilden für meine Leser einen grösseren Mehrwert , als wenn ich meine Meinung oder Post im Twitterformat „rüberbringen müsste…
… und dass mein Artikel Sie zum Nachdenken anregte, freut mich, denn das ist ja eigentlich auch Sinn meines Blogs.
Weiterhin viel Spass und Erfolg wünscht Ihnen
Dr. Hans-Jürgen Karg
Marcello
Hallo,
besten Dank für den invormativen Artikel. Und ja, ich habe diesen trotz 1288 Wörter zu Ende gelesen.
Allerdings muss ich dennoch sagen, das ich solch lange Texte nur selten zu Ende lese und meiner Meinung nach das mit den 800 Wörter nicht ganz stimmt.
Ich habe selbst Beiträge verfasst, welche kaum 250 Wörter hatten, allerdings bei den SUMAs sehr gut ranken.(Zwar auch zu meinem Erstaunen, wie ich zugeben muss)
Trotzdem steckt in diesem Beitrag viel Wahres und dieser hat mich zum nachdenken bezüglich einiger meiner Seiten gebracht. Danke dafür.