Was nehmen Sie sich für 2013 vor, was wünschen Sie sich für 2013?
„Weniger Stress und viel mehr Zeit für Familie und Freunde…“
…wenn dies Ihre Wünsche für 2013 sind, dann können Sie sich einreihen in die große Masse ihrer Mitmenschen, denn das sind auch 2013 die beliebtesten Vorsätze der Deutschen. Wenn wir einer jüngst veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK Glauben schenken wollen, dann nehmen sich 59 Prozent aller Befragten vor, im neuen Jahr weniger Stress haben zu wollen. Soweit eigentlich nichts Neues, hatten wir vergleichbare Ergebnisse nicht auch schon vergangenes Jahr? Und im Jahr davor? Sicher: Ähnlich vergleichbare Ergebnisse brachten auch die Befragungen in den Vorjahren: Viele sagten klipp und klar: „Ich möchte weniger Stress!“ Und angeblich war es für die meisten Befragten kein Problem, die am Jahresanfang 2012 getroffenen Vorsätze auch durchzuhalten… Wirklich? Wer soll das denn wirklich glauben: Oder sind damit nur die kleinen, einfachen Vorsätze gemeint? Und fallen darunter nicht die wirklich großen Vorsätze, wie weniger Stress, mehr Abschalten, mehr Ausgleich, mehr Sport…Wenn dann auch noch rund die Hälfte (49 Prozent) angegeben haben, bis zum Zeitpunkt der Befragung nach den vorgenommenen Regeln gelebt zu haben, dann frage ich mich allen Ernstes:
Wo kommen denn dann die ganzen ausgepowerten Menschen her, wieso gibt es heute immer mehr Burnout – Geplagte, quasi am Boden liegende Menschen, die dem tagtäglichen Stress im Arbeits-Überlebenskampf nicht mehr gewachsen sind? Die sich nur noch mit Tabletten und/oder Alkohol den Problemen in der Arbeit stellen können?
Viele Menschen setzen von vorne herein Zeitdruck mit Stress gleich. Sicher können Stress und Zeit zusammenhängen. Doch was ist eigentlich Zeit? Warum haben wir sie denn nicht mehr – oder warum sagen auch Sie so oft: „Ich habe keine Zeit…“ und dabei wäre das alles doch ganz einfach, denn Zeit ist doch eigentlich nur das, was man auf seiner Uhr ablesen kann…
Oder? Nicht wirklich! Obwohl Zeit unser Leben bestimmt, ist kaum etwas so schwer zu erfassen, wie die Zeit. Wir haben Sinnesorgane, um die Farben, den Geschmack, den Geruch oder die Temperatur in unserer Umwelt wahrzunehmen. Wofür wir keine Sensoren besitzen, ist die Zeit. Unser Gehirn misst Zeit anhand von Ereignissen und Bewegungen. Je mehr passiert, je schneller wir uns bewegen, desto schnelllebiger gestaltet sich die Zeit, desto mehr haben wir das Gefühl, die Zeit zerrinnt uns regelrecht zwischen den Fingern.
Die Frage ist jetzt: Wie hilft uns dieses Wissen in unserem ganz persönlichen Umgang mit der Zeit? Ganz einfach: Wir haben es doch selbst in der Hand, die uns zur Verfügung stehende Zeit intensiv zu nutzen und sie so in unserer subjektiven Empfindung zu vermehren.
Durchbrechen Sie die vermeintlich vorgegebenen Zeit-Normen! Entschleunigen Sie!
Lassen Sie sich doch nicht knechten, setzen Sie im Neuen Jahr 2013 Ihren Fokus auf das Wesentliche: Vielleicht war es noch nie so es so wichtig, zu sagen: „Nein!“
Lernen Sie endlich das Wort „Nein“ zu gebrauchen:
- Nein, ich werde nicht jetzt auch noch diese E-Mails lesen und sofort beantworten.
- Nein, ich werde nicht auch noch diesen Anruf annehmen.
- Nein, ich werde nicht auch noch dieses Meeting mitmachen.
- Nein, sagen Sie einfach „NEIN“
Sagen Sie: Nein, das hat auch noch morgen Zeit! Sicher ist es schwer, das zu tun, probieren Sie doch einmal einen kleinen Schritt…
Sie werden sehen: Nein sagen geht! Sie müssen sich nur trauen! Wenn wir alle wieder mehr Gefühl für unsere wertvolle Zeit bekommen wollen, um damit Stress abzubauen und dem Burnoutsyndrom vorzubeugen, sollten wir ganz gezielt Zeiten einbauen, in denen wir uns bewusst verlangsamen, entschleunigen und uns ganz bewusst auf die Gegenwart fokussieren – und das wahrnehmen und genießen, was gerade ist. Und um das umzusetzen gibt es eine ganz einfache, ja eigentlich schon simple Methode:
Nehmen Sie sich eine Auszeit, ziehen Sie sich für einige Stunden zurück! Ja das geht wirklich, hat nicht auch Ihr Smartphon einen Aus-Knopf? Wussten Sie nicht? Und ob auf Facebook etwas ach so weltbewegend Wichtiges Ihnen gepostet wird, was soll´s die nächsten zwei Stunden? Oder? Nehmen Sie jetzt zwei Blatt Papier und etwas zum Schreiben und machen Sie sich zwei Listen:
Liste 1: Die Liste, auf die Sie Ihren ganzen Fokus legen sollten: In diese Liste schreiben Sie all das, was Ihnen wirklich wichtig ist: Fragen Sie sich:
- Was will ich erreichen?
- Wie will ich dies erreichen?
- Was macht mich glücklich?
- Was ist mir wirklich wichtig?
Und bitte: jetzt keine abgedroschenen Phrasen benutzen… Denn die stammen nicht von Ihnen, sind nur aufgesetzt und Sie können diese in nahezu jeder Fernsehsendung zum Jahreswechsel sehen. Überlegen Sie sich doch einmal, wie Sie Ihre Zeit effektiv gestalten und ausnützen, um die Dinge, die Ihnen wirklich wichtig sind, gezielt vorantreiben zu können. Denn Ihre dazu zur Verfügung stehende Zeit ist Ihre (leider) begrenzte Ressource und egal wie hart Sie arbeiten, Sie können nur versuchen, den dummen Spruch zu verwirklichen: „Mein Tag hat 24 Stunden, wenn das mir nicht reicht, dann nehme ich halt die Nacht noch dazu“ … Sorry, geht leider nicht! Also haben Sie nur die Möglichkeit, das zu reduzieren, was Sie ablenkt, Ihrem Fortkommen nahezu nichts bringt und Sie am wirklich „effektiv Arbeiten“ hindert: Erstellen Sie jetzt Ihre
Liste 2: Ihre das muss ich Ignorieren-Liste
Wie weise gehen Sie mit Ihrer Zeit um, überlegen Sie sich die Antworten auf diese ergänzenden Fragen:
- Was bin ich bereit, nicht zu erreichen?
- Was macht mich nicht glücklich?
- Was ist nicht wichtig für mich?
- Was kann mir in die Quere kommen?
- Was wirft mich „schnell“ aus der Bahn?
Die meisten effektiv arbeitenden Menschen haben bereits die erste Liste. Sehr wenige haben sich die zweite erarbeitet – und diese sind unter den Erfolgreichen zu finden. Dort sollten auch Sie sein!
Fangen Sie jetzt an! Ja, Sie lesen richtig: Jetzt!
Nutzen Sie die „ruhige Zeit“ der Jahreswende, Gesundheit und Erfolg in 2013 wünscht Ihnen
PS: 7 schnell umzusetzende Tipps zum Entschleunigen und so effektiver zu Arbeiten hatte ich in diesem Artikel beschrieben.
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