Lean Startup – die Erfolgsmethode des Silicon Valley –
oder: Wie Sie sich mit wenig Geld eine Existenz aufbauen können…
Heute dreht sich alles mal wieder um das (leidige) Thema Geld, das man angeblich nur hat, aber nicht darüber spricht. Es soll darum gehen, wie man auch mit wenig Geld, dafür aber mit umso mehr Mut und Ideenreichtum ein zweites Standbein oder eine Existenz aufbauen kann, und woher man dieses Geld am besten bekommt.
Dafür betrachten wir die Lean Startup Methode, die seit einer Buchveröffentlichung 2011 auch in Deutschland immer mehr Beachtung findet… Wir schätzen deren Möglichkeiten ein und analysieren, wie viel leichter unser Vorhaben mit dieser Methode werden kann.
Bei einem Lean Startup, was übersetzt so viel heißt wie „schmale Gründung“, braucht man deutlich weniger Kapital als bei klassischen Gründungen: Das ist für Sie von Vorteil, wenn Sie gerade den Gürtel etwas enger schnallen müssen und gerade darum nach einer zusätzlichen oder neuen Einkommensquelle suchen.
Auch wenn man wenig Geld benötigt, man kommt oft nicht umhin, sich etwas zu leihen.
Und da dafür gibt es kluge und weniger kluge Methoden, die wir unter die Lupe nehmen wollen.
Wer hat, dem wird gegeben?
Wer gerne selbstständig arbeiten möchte, dem liegt diese Arbeitsweise meist schon im Blut. Das Entwickeln neuer Ideen, der Aufbau von Projekten ist faszinierend, aber natürlich ist diese Lebensweise mit gewissen Risiken verbunden.
Man kann scheitern, und das ist in unserer Gesellschaft ein Tabuthema. Dabei gehört das Scheitern zum Erfolg dazu, denn immerhin kann man jedes Mal lernen, wie es eben nicht funktioniert, und aufgrund der gesammelten Erfahrungen in Richtung Erfolg steuern.
Leider ist es so, dass Gescheiterten häufig kein Vertrauen mehr entgegengebracht wird und ihnen niemand mehr Geld leihen will. So wird es schwierig bis unmöglich, sich etwas Neues aufzubauen und das Alte hinter sich zu lassen: Wer einmal auf das falsche Pferd gesetzt hat, dem traut man nichts mehr zu.
Das gilt besonders für die meisten Banken, die bei einer schlechten Schufa-Auskunft sofort die Segel streichen. In diesem Fall gilt tatsächlich: Wer hat, dem wird gegeben, denn die Kreditinstitute, gerade die Hausbank, wollen in den meisten Fällen handfeste Sicherheiten sehen. Wer diese nicht bieten kann, kann mit einer noch so guten Idee auftauchen, er wird nicht gehört.
Was aber, wenn man die neue Gründung etwas schlauer angeht und die nötigen Investitionen so gering wie möglich hält, sodass sich die Idee selbst ganz entfalten kann?
Dann entwickelt man ein Lean Startup, eine „schmale Gründung“, ein „minimal funktionsfähiges Produkt“, was sich viel leichter verwirklichen lässt als ein komplexes Business, das nur mit großen Investitionen richtig funktioniert und dadurch ein deutlich größeres Risiko mit sich bringt.
Lean Startup oder „schmales Gründen“ – was bedeutet das?
Schmal zu gründen bedeutet, die geschäftliche Idee in den Vordergrund zu stellen und die nötigen Ausgaben auf ein Minimum zu reduzieren.
Ein Beispiel: Jemand hat die Idee für ein Restaurant, wo er bestimmte Lebensmittel anbieten möchte.
Natürlich ist das Betreiben eines Restaurants sehr kostenintensiv, von der Pacht über die Einrichtung bis hin zu allen rechtlichen Anforderungen und Versicherungen.
„Mal eben so“ ein Restaurant zu pachten, um die eigene Idee zu testen, ist also kaum möglich, vor allem, weil gewerbliche Verträge oft über einen längeren Zeitraum laufen und Mieten in lohnenswerten Lagen sehr hoch sind. Doch den konventionellen Weg zu gehen wäre auch kein Lean Startup!
Mehr Flexibilität und weniger Kapitalbedarf
Das „schmale Gründen“ mag sich für den einen oder anderen so anhören, als sei es nichts „Richtiges“, da viele von uns selbst noch den Gedanken hegen, nur ein teuer finanziertes Business könne funktionieren.
Es ist also kein Wunder, dass die Lean Startup Methode ausgerechnet in den USA häufig eingesetzt wird, wo man Ideen gegenüber viel aufgeschlossener ist. Denn es gibt einen ganz entscheidenden Vorteil, wenn man diese Methode anwendet: Man ist flexibel und kann die Richtung immer wieder ändern bzw. sein Konzept den wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen.
Wenn Sie für Ihre Idee eine Landingpage anlegen, das ist eine Homepage, die nur aus einer Seite besteht und die wichtigsten Punkte Ihrer Idee repräsentiert, können Sie die Reaktionen von potenziellen Kunden einfach und preiswert testen.
Wichtige Regeln beim „schmalen Gründen“:
- Verabschieden Sie sich von Ihrem Perfektionismus, der ist eine echte Krankheit, wenn es um das Gründen geht. Vertrauen Sie auf die Kraft Ihrer Idee, die durch die anfänglich unperfekte Gestaltung durchscheint.
- Versuchen Sie, so vieles wie möglich selbst zu machen, um Ressourcen zu sparen.
- Das Internet kann eine große Hilfe sein, wenn Sie die richtigen Ressourcen kennen. Gerade für grafische Aufgaben oder eine digitale Präsenz und das gesamte Drumherum finden Sie online die besten vorgefertigten Bausteine, die Ihnen das Gründen deutlich erleichtern.
- Holen Sie sich punktuell Hilfe und konzentrieren Sie sich auf Ihre Kernkompetenzen. Es ist sogar möglich, eine digitale Sekretärin zu buchen und neben dem Gründen seiner Berufstätigkeit weiter nachzugehen.
Lean Startup und das liebe Geld
Nicht nur für Personen, die bereits einmal gescheitert sind und es dadurch schwerer haben, sich Geld zu leihen, ist das schmale Gründen eine gute Methode, auch alle anderen Gründer profitieren davon, das Risiko beim Businessstart so klein wie möglich zu halten. Wir halten diese Arbeitsweise für empfehlenswert, denn sie impliziert auch das andauernde Messen und Analysieren, was den Erfolg greifbarer macht.
Auch wenn man nur wenig Geld zum Gründen benötigt, ist es in vielen Fällen nötig, sich dieses Geld zu leihen, und hier gibt es kluge und weniger kluge Methoden (Quelle: afinu.de)
Wir finden folgende Regeln bedenkenswert:
- Leihen sie sich nicht mehr Geld, als unbedingt nötig ist. Sie können sich immer noch verbessern, wenn das Geschäft läuft und ein schickes Büro oder einen Laden mieten. Bis dahin reicht der Schreibtisch zu Hause oder die Bürogemeinschaft. Für die bessere Außenwirkung kommen virtuelle Büros in Betracht.
- Wenn Sie noch teure Kredite am Laufen haben, ziehen Sie eine Umschuldung in Betracht und wählen Sie einen deutlich preiswerteren Anbieter. Ein paar Prozentpunkte bei den Zinsen können einige Hundert oder Tausend Euro Unterschied machen.
- Ihre Hausbank ist nicht unbedingt die erste Wahl, auch wenn Sie Ihren Berater gut kennen. Er hat meist nur begrenzte Handlungsspielräume, zudem sind die Zinsen vor Ort häufig sehr hoch.
- Ein unabhängiger Kreditvergleich lohnt sich in jedem Fall. Vermeiden Sie es jedoch, kostenpflichtige Kreditvergleiche in Anspruch zu nehmen. Diesen Service bekommen Sie online kostenlos und unverbindlich.
- Es ist möglich, auch mit einer schlechten Schufa-Auskunft einen neuen Kredit zu bekommen! Entsprechende seriöse Anbieter finden Sie online. Natürlich wird eine Bank das gesteigerte Risiko mit den Zinsen abzudecken versuchen, dennoch lohnt sich der Neustart.
- Überlegen Sie genau, wenn Sie die Familie oder Freunde um Geld bitten wollen. Wen können Sie fragen? Haben Sie bereits Schulden bei dieser Person, und ist es Ihnen das wert, eine Beziehung aufs Spiel zu setzen? Schließen Sie auch bei einem privaten Kredit unbedingt einen Vertrag ab, damit Sie beide auf der sicheren Seite sind. Das stärkt das Vertrauen.
- Ziehen Sie die Möglichkeit in Betracht, einen privaten Investor zu finden, den Sie bis jetzt nicht kennen. Es gibt Plattformen, auf denen sich private Investoren und Gründer zusammenfinden können. Hier können Sie mit Ihrer Idee überzeugen, denn viele der Investoren sind selbst Unternehmer und erkennen deren Potenzial eher, als es bei einem Bankangestellten der Fall ist.
Wir sind davon überzeugt, dass es sich lohnen kann, die eigenen Ideen zu verfolgen und auch bei kleinen Rückschlägen immer wieder neuen Mut zu fassen…
Wenn ich Sie mit diesem Gastartikel dazu inspirieren konnten, dann habe ich mein Ziel erreicht.
Herzliche Grüße
Jens Kleinholz